Montag, 1. Dezember 2008

HARMONY'S FIRST AFFAIR

THE MANIPULATOR AND THE SUBSERVIENT von Matthew Saliba
Der Kurzfilm beginnt mit einer klassischen Cuckold-Konstellation (erste 2 Minuten). Danach beginnt eine neue Handlung, wo ein langjähriges Ehepaar sich nicht mehr viel zu sagen hat und sich im Wohnzimmer trifft - dauergrinsend. Eine Harmonie-Fassade, aufgebaut in einem beunruhigenden Independentfilm. Es klingelt an der Tür, ein Mann tritt ein. Er setzt einen Cowboyhut auf, wendet sich der Frau zu, sie freut sich ihn zu sehen. Wer ist dieser Mann?
Eine Zuschauerin meinte, er könnte ein Wunschtraum von ihr sein. Also Cuckoldry auch im zweiten Part dieses Films. Das ist möglich, es ist nicht klar definiert in diesem wortlosen Werk.
Dass sie ihn übers Knie legt, passt allerdings nicht ins klassische Schema (Matthew Saliba will aber auch nicht glatt einsortierbar sein, sondern sperrige Filme mit Ecken und Kanten - unbequem). Der alte Mann scheint auch Wünsche zu haben, die sich aber nicht realisieren.


HARMONY'S FIRST AFFAIR von Romulus
Der ohne Titel angekündigte Überraschungsfilm aus dem Hause Roman Video war zum Schluß noch ein Highlight.

Eine spezielle SM-Variante. Sie geht vor seinen Augen fremd! Neben diesem Eifersuchts- und Inferioritäts-Gefühle evozierenden Szenario ist dies en passant zugleich ein Adult Film.


Dreieckskonstellationen sind sonst in Realität und Film fragile Angelegenheiten. Im Cuckold-Genre wird das, was man gemeinhin befürchtet transformiert von der Angst-Vorstellung zum Wunschtraum. Es gibt noch ein paar andere Webseiten, die das bedienen: sharingmywife pleasebangmywife realwifestories cuckoldcream hubbywatcheswife
Dort wird zunächst das Ehepaar vorgestellt. Danach kommt der andere/stärkere/bessere Mann (der alles hat, was dem Ehemann fehlt) zu ihr, mit Zustimmung des Ehemanns, der zuschaut, ihre Kommentare anhört und sie unterstützt (ggf. ihr Schutz gibt vor dem Fremden und die Sicherheit, dass er weiter bei ihr bleiben wird). Das Subgenre braucht den Kontrast. In der Reihe Cuckold Fantasies (1 - 11) ist das auch so aufgebaut (das Paar hat hier allerdings von vornherein eine Machtdifferenz zu ihren Gunsten und es beginnt in ihrem Schlafzimmer, geht ins Wohnzimmer und in diesem Fall dann wieder in den Bedroom). Im Gegensatz zu den Filmen anderer Webseiten baut Roman Video die Interaktion in Spielfilmlänge aus und zeigt damit sein serious und inspired engagement.

Um ein Problem kommt aber auch dieser für das Cuckoldgenre klassische Film nicht herum.
Es muß grundsätzlich dem Zuschauer immer glauhaft gemacht werden, dass die beiden ein Paar sind. Zugleich muß sichtbar sein, dass sie mehr/noch etwas anderes will.
Die Ausgangssituation ist meist so, dass beide Partner auf gleichem Level sind (so auch hier) oder sie ist extrem attraktiv und er ist deutlich älter oder dick oder ähnliches. Dann kommt der neue Mann ins Spiel, meist ein Fremder, der muskulös, gut ausgestattet, attraktiver ist.
Das ist hier auch der Fall, Frank Towers wirkt männlicher, stärker, aber auch rund und schwerfällig und im Gesicht nicht gerade jung. Umgekehrt wird bei Freddy Baxter, der relativ weich rüberkommt, immer behauptet, er sei im Vergleich lange nicht so gut, was ja sein kann und wil das alles so suggestiv ist auch akzeptiert wird, allerdings visuell nicht belegt ist. Im anschließenden Zuschauergespräch sagte eine Frau, dass der Film ggf. noch besser gewirkt hätte, wenn Freddy Baxter ihren Liebhaber und Frank Towers ihren Ehegatten dargestellt hätte.

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